1973: Nach Jahren der Planung beziehen 200 Menschen das Wohnprojekt „urbanes Wohnen“ in einem der Plattenbauten der gerade neu errichteten Großwohnsiedlung Steilshoop. Sie wollen ihre Vorstellungen von gemeinschaftlichem Wohnen umsetzen und ihr Zusammenleben auf den Grundsätzen von Demokratie, Genossenschaft und Solidarität kollektiv gestalten.
Das Projekt, das über 10 Jahre Bestand hatte, zeigt, dass Großwohnsiedlungen mehr sind als „geschichtslose Problemstadtteile“ und ihre Bewohner*innen schon immer Gestalter*innen ihrer Quartiere. Die Geschichte des Wohnprojekts gibt aber auch viel Anregung für Überlegungen, wie gemeinschaftliches Wohnen im großen Stil jenseits des profitorientierten Wohnungsmarktes organisiert werden kann. Hierüber möchten wir mit euch diskutieren.
In Kooperation mit Barmbek Enteignet zeigen wir den Dokumentarfilm „Wohnfriedhof oder urbanes Leben“ (2009, 45 Min.) mit Originalfilmmaterial aus den 1970er Jahren. Im Anschluss sprechen wir mit Filmemacher Egmond Tenten, Aktiven aus Steilshoop und Vertreter*innen von wohnpolitischen Initiativen.