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Breslau, die alte schlesische Handelsstadt an der Oder, trägt nicht ohne Grund im Jahr 2016 als erste polnische Stadt den Titel Kulturhauptstadt Europas: Wroclaw 2016. Der ursprünglich slawische Ort gelangte zu europäischer Bedeutung, Reichtum und Schönheit, da er am Drehpunkt der früheren wichtigen Fernrouten liegt: die Bernsteinstraße führte von der Ostsee bis zum Mittelmeer und die Via Regia vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer.
Eine 1000jährige Geschichte unter wechselnder Herrschaft von Böhmen, Polen, Deutschen, Österreichern und Preußen führte zu einem reichen multikulturellen Erbe, auf das sich die nach dem Krieg im kompletten Austausch mit den Deutschen neu angesiedelte polnische Bevölkerung heute gern bezieht. In den letzten 70 Jahren hat sie ihre eigene Identität gefunden und die fast völlig zerstörte Stadt dabei kunstvoll , interessant, liebevoll und achtsam wieder aufgebaut. Breslau hat sich zu einer weltoffenen, jungen Universitätsstadt entwickelt mit einer lebendigen Kulturszene.
Nach einem Rundgang durch die Stadt entlang ihrer Geschichte geht es im Vortrag weiter nach Westen über Schweidnitz mit seiner Friedenskirche (Weltkulturerbe) in das Hirschberger Tal, wo im Angesicht der Kulisse des Riesengebirges im 19. Jhd. ein einzigartiges Ensemble aus Schlössern und Parkanlagen entstand, das früher als „Schlesisches Elysium“ in Europa berühmt war und heute erneut Touristen anlockt. Auch zum Schloss Kreisau mit der Gedenkstätte für den Kreisauer Kreis führt der Vortrag. Den Abschluss bilden Wanderungen im Riesengebirge mit den faszinierenden Fernblicken vom Kammweg und der Schneekoppe und ein Besuch der Bergorte Schreiberhau und Agnetendorf, berühmt geworden durch die Handwerkstradition der Glasherstellung seit dem Mittelalter und als Künstlerkolonie um 1900 mit dem Zentrum im Hause der Brüder Hauptmann.